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G.L.F. LAVES – Ein Hofarchitekt entwirft Möbel

6. November 2022 bis 26. März 2023


G. L. F. Laves als Entwerfer von Mobiliar und Interieur

Aus einer 2022/23 im Museum August Kestner, Hannover, präsentierten Ausstellung resultiert diese Onlineversion. Sie gibt einen Überblick zum Schaffen des seit 1816 in Hannover wirkenden Hofarchitekten mit besonderem Fokus auf seinen Entwürfen für Innenräume und Mobiliar.

Basis bilden die langjährigen Forschungen zu diesem Thema von Dr. Thomas Dann, Detmold. Ausgewertet wurde von ihm nicht nur der umfangreiche Bestand an Dokumenten im Nachlass Laves des Stadtarchivs Hannover. Es gelang auch, eine große Zahl von Möbeln aus Privatbesitz für die Ausstellung zu vereinen.

Anhand der Quellen und Exponate lässt sich sehr gut umreißen, woher Laves seine Inspirationen bezog, welche Gestaltungsformen er favorisierte und für welche Auftraggeber er tätig wurde.

Georg Ludwig Friedrich Laves (1788–1864) gilt als bedeutender Vertreter des Klassizismus in Deutschland. Als Architekt prägte er vor allem die Residenzstadt Hannover, in der er seit 1816 als Hofbaumeister wirkte. Trotz großflächiger Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg sind von ihm konzipierte Straßen- und Platzanlagen sowie einige markante Bauten erhalten geblieben oder wurden aufgrund ihrer Bedeutung wiederhergestellt.

Laves’ architektonisches Schaffen ist mehrfach ge­wür­digt worden. Wenig bekannt ist jedoch, dass er mit den Aufträgen für Um- und Neubauten häufig auch die gesamte Innenausstattung übernahm. Dies umfasste die Ein­rich­tung der privat von den Bewohner*innen genutzten Zimmer ebenso wie die Ausstattung repräsentativer Säle für die königliche Familie in den Schlössern und in den Adelspalais. Laves hatte Vorschläge zu unter­breiten, die vom Parkettmuster über die Wandgliederung bis zur Deckenbemalung reichten, und lieferte auf Wunsch auch detaillierte Entwürfe für Stoffdraperien und Möbelstücke.

Keiner der nachweislich von Laves persönlich entwor­­fe­­nen Räume hat sich bis heute erhalten. Seine Innen­­raum­gestaltungen lassen sich deshalb nur zum Teil an­­­­­hand von Entwurfszeichnungen, historischen Zim­mer­­bildern, späteren Fotoaufnahmen und Archivalien rekonstruieren. Auch ein Großteil des Mobiliars ging ver­loren. Durch langjährige Forschungen konnten je­doch einzelne Möbelstücke vor allem in Privatbesitz wieder ausfindig gemacht werden.

Die Ausstellung widmet sich erstmals G. L. F. Laves als Interieur- und Möbelgestalter und vereint zahlreiche Exponate, die bislang der Öffentlichkeit verborgen geblieben sind.

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