Sammlung Worpsweder Kunsthütten
1923 gründete der Bildhauer, Maler und Architekt Bernhard Hoetger nahe seines Wohnhauses in Worpswede in zwei eigens dafür errichteten eingeschossigen Gebäuden die „Worpsweder Kunsthütten“. Hier sollten Kunsthandwerker unter seiner Leitung selbstständig Gegenstände als Unikat oder in Kleinserien herstellen. So waren es u.a. die Töpfer Otto Meier und Willi Ohler und die Silberschmiedin Lotte Heidelbach, deren Arbeiten ganz seinen Vorstellungen entsprachen. Orientierungen der Töpfer boten gleichermaßen die Formgebungen der alten Ägypter und die frühen Tonerzeugnisse aus Südamerika. In den Dekoren, in der Regel engobiert, findet man zum Teil noch Gegenständliches, aber auch abstrakte Formen, eine frühe Gestaltung mit informellen Malereien, Jahrzehnte bevor dieser Begriff geprägt wurde. Lotte Heidelbach dekorierte ihre Metallarbeiten häufig mit archaischen, auch geätzten Darstellungen, sie erinnern an Höhlenmalerei.
Nach dem Weggang Hoetgers aus Worpswede 1927 wurden die Kunsthütten aufgelöst. Lediglich Otto Meier folgte ihm in die neugegründeten Werkstätten „7 Faulen“ in der Bremer Böttcherstraße.