Keramik von Steingut bis Porzellan
Die Sammlung an keramischen Erzeugnissen im Schlossmuseum Jever reicht von einfacher Gebrauchskeramik bis zu feinstem Porzellan. Besonders Objekte aus Porzellan waren ein Luxusgut, dessen Import den gehobenen Anspruch an die Wohnkultur und den wirtschaftlichen Wohlstand der Region spiegelt. Große Bedeutung hatte die Einfuhr von chinesischem Porzellan, dessen Seltenheit den Wert der Ware bestimmte. An den in der Region erhaltenen Exemplaren sind die intensiven wirtschaftlichen Verflechtungen, besonders über die Sielhäfen der friesischen Nordseeküste, ablesbar. Zunehmend wurde über den Seeweg auch Steingut aus England und Fliesen sowie Fayencen aus den Niederlanden eingeführt. Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts erfreute sich Fayence-Keramik, als kostengünstige Alternative zum Porzellan, großer Beliebtheit. Eine 1760 in Jever gegründete Fayence-Werkstatt konnte sich jedoch gegenüber der internationalen Konkurrenz nicht durchsetzten und wurde bereits nach 16 Jahren wieder geschlossen.