Berg- und hüttenmännische Tracht und Uniform
Hineingeboren in ein Bergmannsleben wurde manchmal schon ein Säugling ins Berghabit gekleidet. Bergjacke, Mooskappe, Froschlampe und Häckelstock trug der spätere Hüttenreuter Johann Carl Julius Borkenstein bei seiner Taufe am 5.3.1702. Das Taufkleid gehört zu den ältesten und wertvollsten Stücken dieser Art. Die Harzer Bergmannstracht mit typischer Mooskappe aus grünem Wollfilz, Arschleder und schmuckem Koppelschloss ist in der Grafik oder in Reiseberichten vielfach überliefert, als Sachkultur des 18. Jahrhunderts jedoch real kaum überliefert. Dienstuniformen der westfälischen, hannoverschen und ab 1866 preußischen Bergbeamten bezeugen die vielstufige Ranghierarchie im Oberharzer Bergwerksstaat. Diesen nachempfundene Berguniformen der Bergmannsvereine, die als älteste in Deutschland seit der Revolution von 1848 im Oberharz bestehen, oder Bergkittel Clausthaler Bergschüler und Studenten bereichern den Fundus bis heute.