Die Großherzogliche Gemäldegalerie Oldenburg
1804 erwarb Herzog Peter Friedrich Ludwig die Gemäldesammlung des Malers Johann Heinrich Wilhelm Tischbein. Der Herzog ernannte Tischbein zum „Galerie-Inspector“, und gemeinsam erweiterten sie in den folgenden Jahrzehnten die Sammlung. Ab 1817 war die Gemäldegalerie im Schloss für Besucher geöffnet. 1867 übersiedelte die Großherzogliche Gemäldegalerie in das für diesen Zweck errichtete Augusteum. Großherzog Nikolaus Friedrich Peter baute die Sammlung beträchtlich aus und erwarb in Italien, Frankreich und Deutschland hochrangige Gemälde, die der Galerie zu internationalem Ruhm verhalfen. 1888 veröffentlichte Wilhelm Bode, der später zum einflussreichen Direktor der Königlichen Museen in Berlin avancierte, ein prunkvoll gestaltetes Galeriewerk über die Oldenburger Sammlung.
Mit dem Ende des Kaiserreichs und der erzwungenen Abdankung des Großherzogs 1918 wurde die Großherzogliche Gemäldegalerie zerschlagen. Nach gescheiterten Verkaufsverhandlungen brachte der ehemalige Großherzog rund 120 Gemälde in den Niederlanden zur Auktion, während der Freistaat Oldenburg die verbliebenen Werke erwarb und sie im neugegründeten Landesmuseum im Oldenburger Schloss ausstellte. Nur wenige der versteigerten Werke konnten später zurückerworben werden. Zahlreiche Gemälde gelangten in Museen und Privatsammlungen Europas und der Vereinigten Staaten. In einem zweijährigen Forschungsprojekt wurden von 2014–2016 die Bestände der Großherzoglichen Gemäldegalerie erstmals in ihrer Gesamtheit rekonstruiert. Zahlreiche der verkauften Gemälde wurden in Museen und im Kunsthandel ausfindig gemacht und gemeinsam mit den in Oldenburg verbleibenden Gemälden in einem Katalog auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft vereint. Zusätzlich ist eine Auswahl der besten Gemälde, sowohl der in Oldenburg ausgestellten als auch der verkauften Kunstwerke hier in einer digitalen Ausstellung wieder versammelt. Die ehemals der Großherzoglichen Gemäldegalerie zugehörigen Werke sind in historischen Fotografien in der Datenbank präsentiert.