
Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0)
Rechteinhaber: Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg
Idylle
Allgemein
- Kategorie:
- Malerei
- Persons:
- Peter Friedrich Ludwig <Oldenburg, Herzog>
Johann Heinrich Wilhelm Tischbein
- Creation date:
- 1819 - 1820
- Material / Technik:
- Eiche
Malerei
Inhalt
- Information:
- Die Verquickung von Dichtkunst und bildlicher Darstellung war Tischbein gerade im Alter besonders wichtig. In seinen Lebenserinnerungen verweist er auf das literarische Werk des Schweizer Idyllendichters, Grafikers und Malers Salomon Geßner (1730-1788), der sich in seinem Werk wiederum auf den griechischen Dichter Theokrit bezog. Seine Gedichte werden als Idyllen beschrieben, die teils Szenen des Alltags darstellen, aber auch mythologische Erzählungen enthalten oder lyrischer Natur sind. Idylle, vom griechischen eidyllion - kleines, eigenständiges Gedicht - wird auch als Bildchen bezeichnet. Mit Bezug auf Geßner verstand Tischbein das Idyllische nicht mehr als eine an antike Normen gebundene Gattung, sondern eher als Empfindung und läuterndes Motiv.
Schon in der Zeit, die Tischbein mit Goethe in Italien verbrachte, entwickelte sich der gemeinsame Gedanke, an einem Idyllenzyklus zu arbeiten. Der besondere Reiz dieser Idee lag im Zusammenspiel von Poesie und Malerei. Der Dichter sollte die Verse, der Maler die Stiche beisteuern. Während und besonders nach seinem Italienaufenthalt erstellte Tischbein Skizzen zum Thema der Idyllen und zeichnete arkadische Landschaftsmotive, antike Darstellungen, Nymphen und Götterbilder.
Mehr als 20 Jahre später nahm die Umsetzung als Idyllenzyklus tatsächlich Gestalt an. Inspiriert durch seine Italienaufenthalte, die Begegnung mit Goethe und die zum Teil freundschaftlichen Kontakte zu Malern wie Philipp Otto Runge oder dem englischen Gesandten Sir William Hamilton konnte er den Idyllenzyklus in Oldenburg zur Vollendung bringen. Im Auftrag des Oldenburger Herzogs Peter Friedrich Ludwig begann Tischbein 1819 mit der Arbeit an den Idyllen und konnte bereits im Folgejahr die letzte der insgesamt 43 kleinen Gemäldetafeln fertig stellen.
Geleitet von einem Interesse an der antiken Dichtung stehen im Oldenburger Idyllenzyklus insbesondere Szenen aus der griechischen Mythologie, Schäferstücke, Satyrn, Nymphen und Mänaden neben der sommerlichen Landschaft Arkadiens im Vordergrund der Motivwahl.
Die poetischen Idyllenbilder sind ein Spätwerk Tischbeins. Sein Zyklus stellt die Ausführung von Ideen dar, die den Künstler von Jugend an beschäftigt haben. Seine kleinformatigen stimmungsvollen und farbenreichen Kompositionen von Nymphen und Göttern der griechischen Antike und seine Landschaftsdarstellungen lassen sich in Form und Farbe der Frühromantik zuordnen.
Nach der Fertigstellung des Oldenburger Idyllenzyklus (1820) suchte Tischbein erneut den Kontakt zu Goethe. Er erhoffte sich von dem Dichter Verse zu seinen Malereien und übersandte ihm ein Bändchen mit 17 Skizzen und Aquarellen, die allerdings nicht mit den Gemälden in Oldenburg identisch waren. Goethe schrieb die gewünschten Verse, sowie Prosakommentare für den Maler.
Im Oldenburger Schloss ist dieser einmalige Idyllenzyklus im ersten Obergeschoss präsentiert. Der Zyklus ist nicht nur eine Folge von 43 Einzelbildern, sondern ein in sich geschlossenes Werk. Im selben Ausstellungsraum sind sich auch von Tischbein entworfene und bemalte Tische und Stühle sowie vier Supraporten in Grisaille-Manier zu sehen.
(Landesmuseum Kunst & Kultur Oldenburg)
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