
Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International (CC BY-NC 4.0))
Rechteinhaber: Institut für Historische Landesforschung der Universität Göttingen
Ducatus Brunsvicensis fereque Lünaeburgensis cum adjacentibus Episcopatibus, Comitatibus, Dominatibus etc. nova et locupletisima Descriptio Geographica
Allgemein
- Kategorie:
- Karten
- Persons:
- Caspar Dauthendey
Hans Herdan
- Creation date:
- 1623
- Scope:
- Höhe: 41 cm
Breite: 53,5 cm
Inhalt
- Information:
- Maßstäbe (in cm): 7 gemeine oder rechte deutsche Meilen = 14,4
Ausrichtung: Norden
Rückseite: leer
Anmerkungen:
In der Titelkartusche bezeichnet sich Dauthendey als welfischen Architekten und Mathematiker. Als solcher stand er im Dienst des wolfenbüttelschen Herzogs Friedrich Ulrich. Seine Widmung in der Kartusche bezieht sich auf die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg aller vier Linien: Wolfenbüttel, Celle, Dannenberg und Harburg. Die Linien Calenberg-Göttingen und Grubenhagen waren ausgestorben. Braunschweig-Wolfenbüttel hatte Calenberg-Göttingen geerbt und Grubenhagen widerrechtlich annektiert. Erst durch einen Spruch des Reichshofrates gelangte Grubenhagen 1617 rechtmäßig an die Lüneburger. Vor diesem Hintergrund liest sich die Karte wie die Visualisierung eines politischen Anspruchs: die Schaffung eines großen, einheitlichen Landes Braunschweig, allenfalls unter Inkaufnahme des Kleinen Stifts Hildesheim. Calenberg-Göttingen kommt auf der Karte nicht mehr vor, Grubenhagen nur mit seinem Landesteil auf dem Harz, und zwar auch nur als Landschaftsbezeichnung. Die Grubenhagener Gebiete um Einbeck und Elbingerode sind nicht als solche ausgewiesen. Das Territorium um die immer noch unabhängige Stadt Braunschweig ist nicht vermerkt. Und schließlich ist die Exklave Calvörde durch eine große Landbrücke entlang der Aller zu Lasten fremder Gebiete mit Braunschweig-Wolfenbüttel verbunden. – Ebenfalls in der Titelkartusche berichtet Dauthendey, er habe für die Polhöhe, also den Breitengrad, des Hofes in Wolfenbüttel mit Hilfe eines sechs Fuß langen Sextanten 52° und 9 bis 10’ ermittelt und auf dieser Basis die ganze Karte aufgebaut. Dieser Wert gilt heute noch. – Entgegen dieser Exaktheit zeichnete Dauthendey die Aller zwischen Weyhausen und der Einmündung der Leine fast parallel zum Breitengrad. An dieser Besonderheit lassen sich alle Nachstiche seiner Karte bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts hinein zweifelsfrei erkennen. – Am unteren Kartenrand sind Änderungen an der Kupferplatte sichtbar, die möglicherweise schon bei einer Revision vor der ersten Drucklegung angebracht worden sind. – Oben links steht ein Lobgedicht auf den Autor der Karte, das mit G.H.H.E. unterzeichnet ist. – Die Karte ist montiert. (Vgl. Karte Braunschweig 08 b)
Veröffentlicht in:
herausgegeben von Gottfried Müller, Braunschweig 1627/28
Literatur in Zusammenhang:
F. Hellwig und Dauthendey, C., „Caspar Dauthendeys Karte des Herzogtums Braunschweig : mit einer Faksimilebeilage in Originalgröße. Herzogtum Braunschweig = Ducatus Brunsvicensis (etwa 1627, 1630). Quellen zur Geschichte des Vedutenstichs und der Kartographie ; 2“. Pfaehler, Bad Neustadt a.d. Saale, 1987.
Literatur in Zusammenhang:
E. Pitz, „Landeskulturtechnik, Markscheide- und Vermessungswesen im Herzogtum Braunschweig bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Veröffentlichungen der Niedersächsischen Archivverwaltung ; 23“. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1967. (S. 133 ff.)
- Keyword:
- Landkarte
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