
Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0)
Rechteinhaber: Städtisches Museum Braunschweig
Selbstbildnis mit Saskia
Allgemein
- Kategorie:
- Grafik
- Creation date:
- 1636
- Material / Technik:
- Papier
Radierung
- Scope:
- Höhe: 109 mm (Blatt)
Breite: 98 mm (Blatt)
Inhalt
- Information:
- Das Selbstbildnis mit Saskia ist die einzige Radierung von Rembrandt, die den Künstler mit seiner Frau zeigt. Sie entstand im Jahre 1636, wie unterhalb der Signatur im linken oberen Bildrand zu erkennen ist. Um ein Ehepaarbildnis im klassischen Sinne handelt es sich wohl dennoch nicht. Die Forschung hat auf eine Ähnlichkeit zu dem in Dresden verwahrten Gemälde „Rembrandt und Saskia im Gleichnis vom verlorenen Sohn“ (um 1635; Gal.-Nr. 1559) hingewiesen, in dem sich Rembrandt gemäß der biblischen Schilderung (Lk 15,11-32) als den verlorenen Sohn inszeniert, der sein Erbe bei einer Prostituierten, die hier als seine eigene Frau Saskia dargestellt ist, verprasst.
Im Vordergrund ist Rembrandt selbst, mit einem Barett und Feder als Kopfbedeckung gekleidet, zu sehen. Es wirkt so, als würde der Künstler in einen Spiegel blicken und sich selbst mit seiner Frau sehen.
Mit der Feder am Barett charakterisiert sich Rembrandt als Bruder Leichtfuß. Auffällig ist auch, dass die Kleidung, in der sich Rembrandt mit seiner Frau in der Radierung festgehalten hat, als extrem altmodisch für die Zeit gilt.
Rembrandt, als junger Mann im Alter von 27 Jahren, scheint uns mit seinen dunklen Augen direkt anzuschauen. Im Hintergrund ist seine Frau Saskia zu sehen. Auffällig sind die proportionalen Größenunterschiede zwischen den beiden: Saskia ist wesentlich kleiner dargestellt als ihr Mann. Es wird davon ausgegangen, dass der Künstler zunächst seine Frau Saskia mit der Radiernadel auf die Platte zeichnete und sich selbst in einem zweiten Arbeitsschritt hinzufügte. Bei seiner eigenen Darstellung radierte Rembrandt zunächst wohl das Gesicht und die Schultern. Vermutlich ergänzte er später den linken Arm, der in seiner Ausführung zu klein geraten ist. Für sein eigenes Porträt könnte er als mögliches Vorbild auf eine Zeichnung zurückgegriffen haben, die sich heute im Berliner Kupferstichkabinett befindet (Benesch 432). Das Kontrafeit seiner Frau findet sich seitenverkehrt auf einer weiteren Radierung mit insgesamt sechs Studienköpfen (Bartsch 365) und entstand ebenfalls 1636.
Möglicherweise wollte Rembrandt in seinem Selbstbildnis mit Saskia eine Allegorie des Sehens schaffen, denn das „Sehen“ und „Gesehen werden“, bzw. das sich gegenseitige „Erblicken“ wurde als Ausdruck von Leidenschaft und Verliebtheit angesehen. Zu dieser Vermutung würde auch die Positionierung der Eheleute im Bild passen: Obwohl Saskia eigentlich hinter ihrem Mann sitzt, entsteht der Eindruck, als wenn sich beide gegenübersitzen würden und einander anschauen. (Lars Berg)
Beschrieben in:
Bartsch Rembrandt I.13.19 New Hollstein Dutch and Flemish (Rembrandt text) II.7.158 New Hollstein Dutch and Flemish (Rembrandt plates) II.61.158
Beschrieben in:
H. Berger, „Fictions of the pose : Rembrandt against the Italian Renaissance“. Stanford University Press, Stanford, Calif.ornia, 2000. (S. 395-402)
Beschrieben in:
„Catalogue raisonné de toutes les estampes qui forment l'oeuvre de Rembrandt, et ceux de ses principaux imitateurs“. Danz, Leipzig, 18801797. (B 19)
Beschrieben in:
„Rembrandt by himself : [this book was published to accompany an Exhibition at the National Gallery, London, entitled "Rembrandt by Himself", 9 June 1999 - 5 September 1999 and at Royal Cabinet of Paintings Mauritshuis, The Hague, 25 September 1999 - 9 January 2000]“. National Gallery Publications [u.a.], London, 1999. (Kat.-Nr. 46)
Beschrieben in:
„Rembrandt's women : [on the occasion of the Exhibition Rembrandt's Women held at the National Gallery of Scotland, Edinburgh from 8 June to 2 September 2001 and at the Royal Academy of Arts, London from 22 September to 16 December 2001]“. Prestel, Munich [u.a.], 2001. (Kat.-Nr. 40)
Beschrieben in:
„Rembrandt etchings from the Frits Lugt Collection : [catalogue raisonné]“. Thoth, Bussum, 2008. (Kat.-Nr. 11)
Beschrieben in:
„Rembrandts Radierungen : Bestandskatalog, ehemalige großherzogliche und staatliche Sammlungen sowie Goethes Sammlung“. Böhlau, Köln [u.a.], 2011. (Kat.-Nr. 22)
Beschrieben in:
E. Hinterding und Rutgers, J., „1625 - 1637 ; nos. 1 - 166. The new Hollstein Dutch & Flemish etchings, engravings and woodcuts, 1450 - 1700 ; [25]“. Sound & Vision Publishers [u.a.], Ouderkerk aan den Ijssel, 2013. ([25, Rembrandt, text].II.7.158 II; [25, Rembrandt, plates].II.62.158/II, Zustand: II/IV;)
Beschrieben in:
Rembrandt , „Rembrandt : von der Macht und Ohnmacht des Leibes : 100 Radierungen : Katalog zur Ausstellung des Augustinermuseums, Haus der Graphischen Sammlung, Augustinermuseum, Freiburg i. Br., 28. Oktober 2017-28. Januar 2018, Kunstsammlungen der Veste Coburg, 21. Juni 2018-9. September 2018“. Michael Imhof Verlag, Petersberg, 2017. (S. 66, Kat.-Nr. 4; S. 67 (Abb.))
Beschrieben in:
L. Berg und P. Joch, „Von Rembrandt bis Baselitz Meisterwerke der Druckgraphik : aus der Sammlung des Städtischen Museums Braunschweig“. Michael Imhof Verlag, Petersberg, 2020. (S. 34-37, Kat. Nr. 1; Abb. S. 35.)
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- Ehefrau
Ehemann
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