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Rechteinhaber: Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig
Fahrendes Volk (Metz Unmuß)
Allgemein
- Kategorie:
- Grafik
- Creation date:
- um 1400
- Entstehungsort:
- Basel (?), Konstanz (?)
- Material / Technik:
- Holzschnitt, koloriert
- Scope:
- Blattmaße: Höhe 27,3, Breite 19 cm
Inhalt
- Information:
- Eine in der Überschrift als „Metz Unmuß“ (unmüßige Frau – Personifikation der Unrast) bezeichnete Frau reitet auf einem Esel dahin. In grotesker Weise mit ihrem Hausrat behängt – einschließlich des Kleinkindes in der Wiege! – bleibt sie auch auf der Reise hoch produktiv: mit Rocken und Spindel ist sie mit dem Spinnen beschäftigt. Ein Reisebegleiter und mitgeführtes Vieh komplettieren die Szene, die ganz offensichtlich satirisch gemeint ist. Der um 1440-50 am Oberrhein entstandene kolorierte Holzschnitt bediente das in der zeitgenössischen Literatur vorgeprägte und auch in Wandteppichen mit sanftem Spott dargestellte Rollenklischee der viel- und überbeschäftigten Hausfrau.
Das Werk ist von größter Bedeutung: als ein nur in diesem einen Abdruck (Unicum) erhaltenes Werk aus der Anfangszeit der Druckgraphik und zudem als ein besonders frühes Zeugnis für eine nicht-religiöse, der Unterhaltung und Belehrung dienende Darstellung aus dem Alltag einfacher Menschen. Es ist ein Vorläufer der im 16. und 17. Jahrhundert in Deutschland und den Niederlanden aufblühenden Genrekunst.
Literatur:
Christian von Heusinger in: Jochen Luckhardt (Hrsg.), Herzog Anton Ulrich-Museum. Die Sammlung, München/Berlin 1993, S. 81. Christian von Heusinger in: Jochen Luckhardt (Hrsg.), Herzog Anton Ulrich-Museum. Kurzführer, Braunschweig 1991, S. 75.
- Keyword:
- Frau
Personifikation
Unrast
Reiterin
Transport
Spinnrocken
Wickelkind
Wiege
Küchengerät
Mann
Tier