Seder-Teller
Allgemein
- Kategorie:
- Ethnologie
- Creation date:
- 18.Jahrhundert / 19. Jahrhundert
- Material / Technik:
- gegossen
- Scope:
- Durchmesser: 35 cm
Inhalt
- Information:
- Seder-Teller für das jüdische Pessach-Fest.
Flacher Zinnteller mit Fahnenrand. Auf der Rückseite nur schwach eingeprägte, bisher nicht identifizierbare Marke. Auf Vorderseite reichhaltige, für das 18. und 19. Jahrhundert für aschkenasische Seder-Teller typische, gravierte Ornamente und Symbole. Im Spiegel die Gesetzestafeln, von zwei Löwen (Symbol für Stamm Juda und Stärke) gehalten, darunter und daneben Darstellung von Granatäpfeln (Symbol für Reichtum der religiösen Gebote) und darüber eine Krone und der Psalmenspruch: "Gott, der unser gedenkt, segne das Haus Israel". Der Teller stammt
Im Steigbord graviert der Merkvers für die Abfolge des Seder:
1. Kadesch קדש (Rezitation von Kiddusch und der erste Becher Wein)
2.Urchatz ורחץ (Waschen der Hände)
3.Karpas כרפס (Vorspeise, das Karpas wird in Salzwasser getaucht und gegessen)
4.Jachatz יחץ (Brechen der Matze) und Verstecken des Afikomans
5.Magid מגיד (Nacherzählung des Auszuges aus Ägypten; die Kinder fragen: „Weshalb ist dieser Abend anders als alle anderen?“, die vier Fragen: „Weshalb das Eintauchen? Warum nur Matze? Wozu die bitteren Kräuter? Warum entspannen wir uns und essen auf der linken Seite wie die Könige?“ und der zweite Becher Wein)
6.Rochtzo רחצה (Waschen der Hände) und sprechen der Bracha
7.Mozie" מוציא, "Mazza מצה (Verzehr der Matze)
8.Maror מרור (bittere Kräuter werden mit Charosset gegessen)
9.Korech כורך (die Matze werden mit Maror und Charosset gegessen)
10.Schulchan Orech שולחן עורך (festliches Mahl)
11.Zafun צפון (der Afikoman wird von den Kindern aus dem Versteck zurückgebracht und gegessen)
12.Bairach (ב(רך (Der dritte Becher Wein als Dank nach dem Mahl, öffnen der Haustür und rezitieren der Passage, die Elias einlädt in Vorwegnahme der bevorstehenden Erlösung zu erscheinen und der Becher Elias)
13.Hallel (ה(לל (Preisung und der vierte Becher Wein)
14.Nirza (נ(ירצה (Annahme)
Auf der Fahne die zwölf Tierkreiszeichen und Monatsnamen:
Tischri, 30 Tage, erstem Septemberdrittel Anfang Oktober, Waage (mosnayim)
Cheschwan, Marcheschwan, 29 Tage, (30 in anderen Jahren) Anfang Oktober Anfang November, Skorpion (akrav)
Kislew, 30 Tage, (29 in verminderten Jahren) Anfang November Anfang Dezember, Schütze (keshet)
Tevet, 29 Tage, Ende November Mitte Dezember, Steinbock (gedi)
Schevat (oder Schwat), 30 Tage, letztem Dezemberdrittel Mitte Januar, Wassermann (deli)
Adar, 29 Tage, Anfang Februar Anfang März, Fische (dagim)
Nisan, 30 Tage, Mitte März Mitte April, Widder (taleh)
Ijjar, 29 Tage, Mitte April Mitte Mai, Stier (shor)
Siwan, 30 Tage, Mitte Mai erstem Junidrittel, Zwillinge (te'umim)
Tammus, 29 Tage, erstem Junidrittel Anfang Juli, Krebs (sartan)
Aw, 30 Tage, Mitte Juli Mitte August, Löwe (arieh)
Elul, 29 Tage, Mitte August Mitte September, Jungfrau (betulah)
Der Sederabend ist der Beginn vom Pessachfest. Im Kreis der Familie (oder der Gemeinde) wird an den Auszug der Juden aus Ägypten erinnert. Der Seder verläuft nach einer äußeren und inneren (spirituellen) Ordnung – „Seder“ (hebr. Ordnung). Es werden Texte über die Gefangenschaft der Israeliten in Ägypten und deren Flucht vorgetragen.
(Städtisches Museum Göttingen)
Beschrieben in:
„700 Jahre Juden in Südniedersachsen - Geschichte und religiöses Leben : Ausstellung im Städtischen Museum Göttingen vom 14. Oktober bis 9. Dezember 1973. Siebenhundert Jahre Juden in Südniedersachsen - Geschichte und religiöses Leben“. Städt. Museum, Göttingen, 1973. (Waldemar Röhrbein, 700 Jahre Juden in Südniedersachsen, Göttingen 1973, S. 118; Nr. 392)
- Keyword:
- Häusliche Ausstattung (Jüdische Zeremonialobjekte)
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