Aufstellung von vier Gipskochkesseln mit Vertikalmahlgang für die Walkenrieder Gipsfabrik A. Meier & Co in Walkenried, 1922
Allgemein
- Kategorie:
- Grafik
- Persons:
- Walkenrieder Gipsfabrik
- Creation date:
- 09.08.1922
- Material / Technik:
- Papier
Zeichnung
Inhalt
- Information:
- Zeichnung - schwarz-weiß
Herstellungsort - Königshütte, Bad Lauterberg
Auftraggeber und Standort:
Walkenrieder Gipsfabrik A. Meyer & Co, Walkenried
Anmerkung zum Auftraggeber:
Zusammen mit seinem Bruder Felix erwarb Albrecht Meier 1864 von Conrad Friedrich Ballhause die ehemalige Ölmühle, auf deren Grundstück ein freistehender Gipsofen mit gemauerter Haube von insgesamt etwa 60 Fuß Höhe errichtet wurde. Zur Beschickungsöffnung in etwa halber Höhe führte eine hölzerne Rampe. Einen eigenen Steinbruch mit Schuppen eröffnete Meier 1864 im Röseberg oberhalb der Straße nach Neuhof. Krieghoff versuchte einige Jahre lang, die qualitativ besseren Produkte Meiers zu unterbieten. Meiers Angebot, den 1865 auslaufenden Pachtvertrag Krieghoffs zu übernehmen, lehnte dieser aber strikt ab und verlängerte den Vertrag um weitere 6 Jahre. Meier hatte auch bei der herzoglichen Kammer seinen Wunsch auf Übernahme der Gipshütte am Röseberge vorgetragen. Die Kammer forderte zuvor die schriftliche Verzichterklärung des bisherigen Pächters. … Die eigentliche Übertragungsurkunde vom 20. Mai 1868 des auf den Schluß des Jahres 1871 lautenden Vertrages bezeichnet den Beginn einer neuen Ära der Gipsproduktion in Walkenried. … Mit Albrecht Meier hatte einer der Pioniere der modernen Gipsindustrie das Ruder in der traditionsreichen Walkenrieder Gipsfabrikation übernommen. Meier ist als Erfinder eines Estrichofens mit außenliegender Feuerung in die Handbücher der Gipstechnologie eingegangen.
… Meier machte auch Versuche mit ausschließlicher Verwendung von Gips im Hausbau und errichtete zu diesem Zwecke das Wohnhaus an der Wiedigshofer Straße sowie 1891 die Villa auf dem Fabrikgrundstück. … Albrecht Meier starb am 20. Februar 1904; seinen Betrieb erwarb Fritz Rode aus Oberkaufungen. Das Gipswerk wurde durch Rode 1905/1906 durch eine moderne Gipskocherei erweitert und erhielt 1906 eine Dampfmaschine, 1908 einen Gleisanschluß und 1925 den ersten Drehofen in der Südharzer Gipsindustrie. Nachdem noch um 1960 weitere Modernisierungen erfolgt waren (Vorzerkleinerungsanlage im Steinbruch, Wanderrost-Feuerung, automatische Absack- und Verladeeinrichtung), verkaufte sein Sohn Albrecht Rode Ende der 70er Jahre die Walkenrieder Gipsfabrik an die Firma Börgardts. … Bei dem schwierigen und viel Erfahrung erfordernden Brennprozess dürfte der 1991 verstorbene Albrecht Rode der letzte Harzer Gipsfabrikant gewesen sein, der noch selbst im Betrieb Hand anlegte. Im Oktober 1979 wurden alle Produktionsgebäude der Walkenrieder Gipsfabrik einschließlich der denkmalswürdigen Meierschen Estrichöfen nach über 225jähriger Tradition abgebrochen.
Quelle:
Aus der Geschichte der Walkenrieder Gipsindustrie - Karstwanderweg
https://www.karstwanderweg.de/publika/harz_zei/9495/reinboth/107.../index.htm
(Förderkreis Königshütte Bad Lauterberg e.V.)
Maßstab: 1 zu 50
Literatur in Zusammenhang:
Reinboth, Fritz - Zur Gipsbrennerei und Gipsindustrie am Harz, Harz-Zeitschrift, 69. Jahrgang 2017 S. 98ff
- Keyword:
- Gipsverarbeitung
Grafik, Fotografie > Zeichnung
Industrie
Walkenried (Osterode am Harz, Niedersachsen)
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