
Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0)
Rechteinhaber: Städtisches Museum Braunschweig
Aufsatzschreibschrank
Allgemein
- Kategorie:
- Kunsthandwerk
- Creation date:
- 2. Hälfte 18. Jahrhundert
- Entstehungsort:
- Braunschweig
- Material / Technik:
- Palisander
Messing
Nadelholz
Esche
Nussbaum
Papier
Ebenholz
geschnitzt
furniert
marketiert
- Scope:
- Höhe: 208 cm
Breite: 134,5 cm
Tiefe: 71,5 cm
Inhalt
- Information:
- Ein dreischübiger Kommodenunterbau, Schreibpult und Aufsatz gliedern den Aufsatzschreibschrank in der Front in drei Bereiche. Ein gemeinsamer Seitenteil fasst den Unterbau mit dem Schreibpult zu einem Geschoss zusammen. Die Schrankkanten sind zu den Seiten hin ungewöhnlich breit abgeschrägt. Der Unterbau ruht auf geschwungenen Füßen, die über Eck stehen. Eine abgesetzte, schräg profilierte Sockelkante folgt der Bewegung der stark geschweiften Schubkastenfront. Durch ein breit konkaves Einschwingen in der Mitte der Front entsteht eine Kniemulde, die oberhalb der Schubkästen ein flacher Bogen überfängt. Seitlich des Bogens sind jeweils eine Schiebestütze für die Schreibplatte sowie ein weiterer kleiner Rundbogen angeordnet. Darüber liegt das Schreibpult mit schräger Klappe. Die Klappe bleibt in ihren Umrissen gerade, ist jedoch durch eine Aufdopplung in der Fläche geschwungen. Damit die geöffnete Schreibplatte genau auf den Schiebestützen aufliegt, haben diese die gleiche geschwungene Form. Die Schrägen des Unterbaus teilen sich entsprechend der Front in zwei Teile und sind ebenfalls mit Aufdopplungen versehen. Das Schreibpult trägt den zweitürigen Aufsatz, den drei Pilaster auf hohen, balusterartigen Postamenten vertikal gliedern. Die beiden äußeren Pilaster sind an den abgeschrägten Kanten angebracht. Der mittlere trennt die beiden Türen des Aufsatzes und trägt einen Konsolenaufsatz im Zentrum des gebrochenen Giebels, der das Möbel nach oben abschließt. Die oberen Kanten der Türen folgen der Giebelform. Hinter dem Giebel befindet sich auf dem Schrankdeckel ein Aufsatz für Vasen.
Das Eingerichte des Pultfachs hat auf jeder Seite drei gleich große, übereinander liegende Schubfächer. Ein Zwischenboden verbindet die beiden Schubfacheinheiten miteinander. Zieht man die Schubladen heraus, gelangt man an kleine Geheimfächer, die sich mittels einer Kordel herausziehen lassen.
Zwei Zwischenböden teilen den Aufsatz in Inneren horizontal in drei Geschosse. Das untere Geschoss ist das größte und mit einem aufwendigen Eingerichte versehen, während die beiden oberen frei bleiben. Das Eingerichte hat seitlich zwei größere Schubfächer mit einer Profilleistenrahmung, die ein zentrales Ablagefach begleiten. Die Schubfächer nehmen in der Höhe etwas weniger als die Hälfte des Geschosses ein und haben zur Außenseite jeweils eine Geheimschublade. Der Raum über der Schublade ist frei von weiteren Einbauten. Über dem zentralen Ablagefach sind drei kleine überfälzte Schubfächer übereinander angeordnet. Das Innere des Aufsatzes und des Pultfachs ist mit Papier ausgeschlagen, die Türinnenseiten sind furniert.
Die gesamte Front ist mit stark geflammtem Nussbaummaserholz furniert; auch die Rahmungen der Flächen sind mit Maserfurnier gestaltet. Das Furnierbild der Türen entsteht mittels einer Kreuzfuge, während es auf der Klappe gespiegelt ist. Einen weiteren Akzent setzen die Rahmungen aus Ebenholz, die besonders die abgeschrägten Kanten und die Pilaster mit Sockel betonen. Bandeinlagen aus Eschenholz in spitzovaler Form sind auf den Türen und der Klappe zu finden. Die Schubkästen tragen drei gebrochene, ovale Formen, ebenfalls aus Esche. Diese drei Formen rahmen längsrechteckige Adern, in der Mitte aus Ebenholz und an den Seiten aus Palisander. Der Unterbau weist die gleiche Furnierkombination auch an den Schrägen aus.
Die drei Schübe des Kommodenteils weisen jeweils zwei Handhaben im Rokoko-Stil auf. Zentral an den Schüben, sowie oben in der Mitte der Schreibplatte und an den Türen Schüsselschilder in Rocailleform. (Schneider)
Veröffentlicht in:
A. Schneider, „Braunschweiger Möbel des 18. Jahrhunderts“, Reihe Braunschweigisches Kunsthandwerk, Bd. 4. Richard Borek Stiftung, Braunschweig, 2021. (S. 162-165, Nr. S 16 (mit älterer Lit.).)
- Keyword:
- Möbel > Schreibmöbel > Sekretär > Aufsatzsekretär
Schreibschränke
Gebrauchsgegenstand
Weitere Informationen
Administrative Daten
- Link zur Seite:
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- Lizenz der Digitalisate:
- Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0)