TY - GEN CN - isil_DE-35_gartsk_137382987 SP - 1 AU - Theodor Nietner TI - Tafel XXIX. Spalier-Arbeiten. : gez. Th. Nietner. 1879. nach Schliessmann'schen Arbeiten. Lith. Anst. v. J.G. Fritzsche, Leipzig. Verlag von Wiegandt, Hempel & Parey in Berlin. AB - S. 14
Spalierarbeit aus gerissenem Eichenholz.
Diese Spalierarbeiten, in Süddeutschland schon sehr allgemein verbreitet, findet bei uns im nördlichen Deutschland noch immer nicht die richtige Würdigung, denn es lassen sich mit diesem Material, gerissenem Eichenholz, nicht nur weit sauberere, sondern auch weit dauerhaftere Arbeiten ausführen, als mit irgend welchem anderen. Da eben durch das Spalten, Zerreissen der jungen Eichenstämme in beliebig dünne Latten die Längsfaser des Holzes nicht zerstört wird, so behält dasselbe eine ungleich grössere Elasticität und Widerstandsfähigkeit, als jene mit der Säge geschnittenen Hölzer, denen man alle Augenblicke die Längsgefässe durchschneidet. Ein weiterer Vorzug ist die Leichtigkeit und bequeme Handhabung des Materials selbst, wie auch der daraus angefertigten Gegenstände und Baulichkeiten. Wir sagen Gegenstände und Baulichkeiten und glauben richtige Ausdrücke gewählt zu haben, denn in der That, von dem einfachsten Kreuz zum Aufbinden einer Pflanze, werden aus diesem gerissenen Eichenholz auch die grössesten und complicirtesten Bauwerke für Gärten und ähnliche Zwecke aufgeführt, wie wir so oft genug auf den grösseren Industrie- und Gartenbau-Ausstellungen zu sehen Gelegenheit hatten. Unsere Abbildungen haben wir der Güte des Herrn Schlissmann, welcher eine der grössten Fabriken für derlei Arbeit in Castel-Mainz besitzt, zu verdanken; wir halten, wie schon angedeutet, diese Fabrikate für den Gartenbau für so wichtig, dass wir in einem der nächsten Hefte durch noch andere Zeichnungen diese Behauptung weiter zu begründen suchen werden. ER -