
Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0)
Rechteinhaber: Städtisches Museum Göttingen
Gebetsriemen
Allgemein
- Kategorie:
- Völkerkunde
- Datierung:
- 19. Jahrhundert
- Material / Technik:
- Leder
beschrieben
gepresst (Metalltechnik)
handgenäht
- Maße / Umfang:
- Länge: 1,5 cm (Kantenlänge Kapsel)
Länge: 330 cm
Höhe: 0,8 cm
Inhalt
- Beschreibung:
- Gebetsriemen, hebr. tefillin, für den Arm (hebr. tefillin schel yad): an einem Lederriemen mittig befestigt eine würfelförmige Kapsel, ebenfalls aus Leder, die ein handgeschriebenes Pergament enthält. Ein langer Lederriemen (hebr. retzu'a) und eine Schlaufe sind an eine lederne Kapsel angebracht. Die würfelförmige Kapsel (hebr. bet, "Haus") ist auf einer etwas größeren, ebenfalls ledernen, viereckigen Platte befestigt worden. In der Kapsel befindet sich ein Pergament, das die vier Textstellen von 2. Buch Mose 13,8-10 und 13,11–16 und 5. Buch Mose 6,4–9 und 11,13–21 enthält.
Die Pergamente sind von einem sofer stam (Schreiber für die heiligen Schriftrollen, tefillin und mesusot) handgeschrieben. Alle Materialien für die tefillin (Leder, Pergament, Nähfaden etc.) müssen koscher sein. Das Anlegen der tefillin ist ein biblisches Gebot (hebr. mitzva) und wird von frommen jüdischen Männern und einigen Frauen in liberalen Gemeinden praktiziert. Die tefillin werden zum Morgengebet (hebr. schacharit) an Werktagen angelegt. Der Armriemen wird bei Rechtshändern links, bei Linkshändern rechts angelegt (der "schwache Arm" symbolisiert für die Kabbalisten Egoismus und Selbstzentriertheit, diese sollen durch die tefillin im Zaum gehalten werden). Zunächst wird die Schlaufe so über den Arm gezogen, das die Kapsel auf dem Bizeps zu liegen kommt, dann je nach Tradition leicht verschieden so um den Arm gewickelt, das der Riemen die Hand erreicht. Manche bilden in der Wicklung den hebräischen Buchstaben schin ab, der für einen der Gottesnamen, Schaddai, "Allmächtiger", steht.
(Städtisches Museum Göttingen)
Beschrieben in:
bruno Crome, „Führer durch die Altertumssammlung des Städtischen Museums Göttingen“. Badenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1919. (Bruno Crome, Führer durch die Altertumssammlung, Göttingen 1919, S. 17.)
Beschrieben in:
„Jüdisches Kultgerät des 17. bis 19. Jahrhunderts : 3. November bis 31. Dezember 1968 [Göttingen: Städtisches Museum]“. Städtisches Museum, Göttingen, 1968. (Waldemar Röhrbein, Jüdisches Kultgerät, Göttingen 1968, S. 7, Nr. 3.)
Beschrieben in:
„700 Jahre Juden in Südniedersachsen - Geschichte und religiöses Leben : Ausstellung im Städtischen Museum Göttingen vom 14. Oktober bis 9. Dezember 1973. Siebenhundert Jahre Juden in Südniedersachsen - Geschichte und religiöses Leben“. Städt. Museum, Göttingen, 1973. (Waldemar Röhrbein, 700 Jahre Juden in Südniedersachsen, Göttingen 1973, S. 73, Nr. 239.)
- Schlagwort:
- Häusliche Ausstattung (Jüdische Zeremonialobjekte)
Weitere Informationen
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- Lizenz der Digitalisate:
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