Riemenzunge

Information:: In der Nähe eines völkerwanderungszeitlichen Gräberfeldes konnte im Zuge von Feldbegehungen eine bronzene Riemenzunge dokumentiert werden. Es ist auffallend massiv gearbeitet. Auf der Rückseite der rechteckigen Beschlagseite befinden sich eine flache Vertiefung sowie zwei Nietlöcher mit einem erhaltenen Niet. Daran setzt ein triangulärer Fortsatz an, der drei runde Durchbrechungen aufweist. Der Nietstift weist einen großen Durchmesser und einen halbrund geformten Kopf auf. Vor allem aufgrund dieser Nietform zeigt der Fund eine gewisse Ähnlichkeit mit Schnallen und Riementeilen des 6. Jahrhunderts, wie sie beispielsweise in Liebenau vorkommen (Brieske 2001, 203-205). Die Bestattungen des Gräberfeldes in Barchel datieren hingegen in das 4. und 5. Jahrhundert. Derzeit gibt es keine Anhaltspunkte, um von einer längeren Nutzung dieses Fundplatzes ausgehen zu können. Die räumliche Nähe des Neufundes macht eine Zuordnung jedoch wahrscheinlich. Eine eindeutige chronologische Zuordnung dieses Einzelfundes war in Ermangelung analoger Stücke bisher nicht möglich. (Boes 04/2017)

Ausgrabungs- / Untersuchungsdatum: 25. Oktober 2016

Literatur in Zusammenhang:
Brieske, V. 2001: Schmuck und Trachtbestandteile des Gräberfeldes von Liebenau, Kr. Nienburg/Weser. Studien zur Sachsenforschung 5,6, 2001.

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