
Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)
Rechteinhaber: Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn
Eisenschwert mit ornamentiertem Messingknauf.
Allgemein
- Kategorie:
- Archäologie
- Creation date:
- 14./15. Jahrhundert
- Fundort:
- Dannenbüttel (Sassenburg, Gifhorn, Niedersachsen)
- Material / Technik:
- Eisen
Messing
Bronzelegierung
Metalltechnik
- Scope:
- Breite: 3,6 cm (Klingenbreite ca.)
Länge: 41 cm (Klinge, von der Spitze bis zur Einsatzstelle der Parierstange ca.)
Länge: 5,5 cm (Einsatzstelle Parierstange)
Breite: 2 cm (Angel ca.)
Länge: 10 cm (Angel ca.)
Durchmesser: 4,5 cm (Knauf ca.)
Länge: 60 cm (Gesamtlänge ca.)
Inhalt
- Information:
- Im Sommer 1980 wurde die Aller bei Dannenbüttel ausgebaggert. Als der Aushub im November des gleichen Jahres auseinandergeschoben wurde, fand Bernd Krüger aus Westerbeck darin das hier vorgestellte mittelalterliche Eisenschwert. Während Knauf, Angel und Klinge erhalten sind, fehlen sowohl die Parierstange als auch der Griff. Aufgrund der relativ schlechten Erhaltung lässt sich die ehemalige Gesamtlänge nicht genau bestimmen. Es ist jedoch zu vermuten, dass die Klinge abgebrochen ist und somit von dieser lediglich ein Fragment samt unvollständigem Heft vorliegt. Gut erhalten ist der mit Buchstaben und Liliensymbolen verzierte Messingknauf. Der mehrfach vorkommende Buchstabe „S“ war die allgemein übliche Abkürzung für „sanctus“. Während die Buchstaben also vermutlich der Anrufung Heiliger um Schutz und/ oder Sieg dienten, lässt sich die Bedeutung der floralen Verzierung nicht mit Sicherheit bestimmen. Aufgrund des schweren Knaufs sowie dessen Form und der relativ langen Angel des Schwertes ist davon auszugehen, dass es sich eher um eine einhändig geführte Hieb- als eine Stichwaffe handelte. Es ist eine Datierung in die Zeit zwischen 1250 und 1350 n. Chr. anzunehmen. Eine spätere Zeitstellung erscheint unwahrscheinlich, da mit dem Aufkommen von Plattenpanzern ab der Mitte des 14. Jahrhunderts das reine Hiebschwert seine Bedeutung einbüßte. Hiebwaffen waren von nun an häufig schwerer, breiter und besaßen eine längere Angel, sodass die Waffe mit zwei Händen geführt werden musste. (Melina Raschke 04/2023)
Literatur in Zusammenhang:
R. Forrer und C. Rau, „Schwerter und Schwertknäufe der Sammlung von Schwerzenbach Mit einer Geschichte von Schwert und Dolch“. Barbarus Books, Berlin, 2019.
Literatur in Zusammenhang:
D. Gehrt, P. Knüpffer, M. Müller, und K. Paasch, „Mit Schwert und Degen Zweikampf in historischen Fechtbüchern“, Veröffentlichungen der Forschungsbibliothek Gotha, Bd. 56. Universität Erfurt, Forschungsbibliothek Gotha, Gotha, 2021.
Literatur in Zusammenhang:
H. Mueller und G. Platow, „Europäische Hieb- und Stichwaffen Aus der Sammlung des Museums für Deutsche Geschichte“. Militärverl. der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin, 1981.
Literatur in Zusammenhang:
T. Wanke, „Anderthalbhänder - Zweihänder - Langes Schwert Klassifikation, Nutzung und Bezeichnung der großen Schwerter des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit“, Waffen- und Kostümkunde, Sonnefeld, 1959, Bd. 51. S. 113-180, 2009.
- Keyword:
- Waffe
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