Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)
Rechteinhaber: Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn
Bronzegrapen
Allgemein
- Kategorie:
- Archäologie
- Datierung:
- ca. 14. Jahrhundert
- Fundort:
- Emmen
- Material / Technik:
- Bronzelegierung
Verlorene Form
- Maße / Umfang:
- Höhe: 21,5 cm
Gewicht: 3325 g
Volumen: 6 l
Inhalt
- Beschreibung:
- Dieser Grapen kam 1994 bei Baggerarbeiten am Stauteich der sogenannten Rentelmannschen (Wasser-)Mühle in Emmen zum Vorschein. Das 21,5 cm hohe und noch 3325 g schwere Bronzegefäß hat ein Fassungsvermögen von knapp 6 Litern. Es weist lediglich am Rand sowie im unteren Bereich der Wandung zwei Fehlstellen auf, die wahrscheinlich durch die Einwirkung des Baggers entstanden sind. Der Dreibeintopf besitzt eine leicht beutelartige Form mit einem winklig abgesetzten, trichterförmigen Rand, der in einer leicht verdickten und senkrecht abgestrichenen, langen Randlippe endet. Der Randdurchmesser beträgt 20,6 cm, die Wandungsstärke im Randbereich 3 mm. Die beiden spitzwinkligen Henkelösen setzen annähernd waagerecht an der Randlippe an. Auffällig sind die drei umlaufenden Stege auf der Gefäßwandung, die eine Stärke von 1 bis 2 mm aufweist. Die mitgegossenen Beine sind rund 6 cm lang und im Querschnitt dreieckig. In der Mitte des Bodens zeichnet sich noch deutlich der runde Einguss ab. Das Fehlen von Nähten oder Kernstützen deutet darauf hin, dass das Gefäß in „verlorener Form“ mit Wachsmodell gegossen worden ist (KÖNIG 2017). Ein Gießerzeichen ist nicht vorhanden. Zeitlich dürfte der Fund in das 14. Jahrhundert gehören (KRABATH 2001, 32-36). (Eichfeld 08/2020)
Literatur in Zusammenhang:
St. Krabath, Die hoch- und spätmittelalterlichen Buntmetallfunde nördlich der Alpen. Internationale Archäologie 63 (Rahden/Westfalen 2001).
Literatur in Zusammenhang:
S. König, Grapen und Leuchter-Formabfall einer mittelalterlichen Bronzegießerei in Münster. In: C. Rinne/J. Reinhard, J. (Hrsg.), Vom Bodenfund zum Buch: Archäologie durch die Zeiten: Festschrift für Andreas Heege. Historische Archäologie Sonderheft (Bonn 2017) 289-302.
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