Einbaum aus der Aller

Beschreibung:: Von diesem in der Aller östlich von Gifhorn gefundenen Einbaum sind zwei Holzteile mit einer maximalen Länge von noch gut 2 m und einer größten Breite von 0,70 m erhalten. Das Holz zur Fertigung des Wasserfahrzeugs wurde im 14. oder 15. Jahrhundert geschlagen. Interessant ist, dass der zur Bootsmitte hin gelegene Quersteg einen etwa 2 cm tiefen und 7-8 cm breiten Falz aufweist. Möglicherweise gab es ein ebenfalls gefalztes Gegenstück, um den Zwischenraum mit einem Deckel zu verschließen. Vielleicht gab es hier also eine Art Kasten, in dem Fische oder Gegenstände aufbewahrt werden konnten. Bei genauerem Hinsehen lassen sich zudem weitere Details zur Fertigung und Nutzung des Wasserfahrzeugs erkennen: Vor allem an den Seiten der Querstege sind noch Kerben erkennbar, die offenbar von der Zurichtung und Schlichtung der Holzoberfläche mit dem Beil herrühren. Auf dem Boden sind dagegen keine Bearbeitungsspuren auszumachen, was auf Verschleiß und damit auf eine längere Benutzungszeit hindeuten könnte. (Eichfeld 8/2020)

Veröffentlicht in:
I. Eichfeld, Aus Aller und Ise: Alte Einbäume neu datiert. Archäologie in Niedersachsen 23, 2020, S. 57-61.

Beschrieben in:
„Die Stadt Gifhorn. Archäologische Fundstellen im Landkreis Gifhorn / ein Beitrag zum 20-jährigen Bestehen der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft im Museums- und Heimatverein Gifhorn e.V. ; Teil 2“. Landkreis Gifhorn, Gifhorn, 1997.

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