
Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)
Rechteinhaber: Kreisarchäologie Rotenburg (Wümme)
römische Feinwaage mit Gewichtsatz
Allgemein
- Kategorie:
- Archäologie
- Creation date:
- Römische Kaiserzeit bis Merowingerzeit
- Fundort:
- Groß Meckelsen (Sittensen, Rotenburg (Wümme), Niedersachsen)
- Material / Technik:
- Bronze
- Scope:
- Durchmesser: 4,7 cm (Waagschalen)
Dicke: 0,3 cm (Waaagschalen)
Tiefe: 0,7 cm ('Waagschalen)
Länge: 10,05 cm (Waagebalken)
Inhalt
- Information:
- Die Siedlung Groß Meckelsen, Ldkr. Rotenburg (Wümme) liegt zentral im Elb-Weser-Dreieck. Nach ihrer Entdeckung 1980 durch einen engagierten ehrenamtlichen Sammler wurde die Fundstelle durch die Kreisarchäologie Rotenburg (Wümme) zwischen 1986 und 2002 ausgegraben und 57.000 m² archäologisch untersucht. Anhand der Keramik lässt sich eine Besiedlung von der Vorrömischen Eisenzeit bis an das Ende der Völkerwanderungszeit nachweisen. Die römische Feinwaage kam 1987 im zentralen Bereich der Siedlung zu Tage. Sie fand sich in der obersten Schicht einer Siedlungsgrube, die neben Keramik der älteren Römischen Kaiserzeit auch solche der Völkerwanderungszeit enthielt. Der Fund wurde anhand seiner Auffindungsposition dem älteren Zeithorizont zugeordnet. Zum Fundensemble gehörte neben dem filigranen Waagebalken und den zwei dünnen Waagschalen aus Bronze auch ein Satz aus Blei- und Bronzegewichten. Alles lag dicht zusammen gedrängt. Eventuell diente ein Behälter oder Kästchen aus organischem Material zur Aufbewahrung. Die ausgebrochenen Enden des Waagebalkens waren als Ösen gestaltet und dienten der Aufhängung der Waagschalen. In der Mitte des Waagebalkens findet sich eine aufgesetzte Öse, darin ein kleiner beweglicher Ring, durch den vermutlich eine Schnur als Aufhängung der Waage lief. Die Waagschalen aus dünnem Bronzeblech sind an wenigen Stellen durchkorrodiert. Jede der Waagschalen weist drei Durchlochungen am Rand auf. Darin sitzt je ein Ring von 5 mm Durchmesser. Dem glücklichen Umstand der Lagerung zwischen den Bleigewichten und den Waagschalen ist es zu verdanken, dass zwei etwa 3 cm lange Stücke der Aufhängeschnur durch die Metalloxide konserviert wurden und so erhalten blieben.
Diese gleicharmige Feinwaage von Groß Meckelsen ist bislang das älteste überlieferte Exemplar in Niedersachsen. Der Form nach ist eine Entstehung in der Spät-Latènezeit durchaus möglich. Vergleichbare Funde finden sich jedoch sowohl in der Merowingerzeit wie auch im frühen Mittelalter.
(Bock 2015, 31. Tempel / Steuer 1999, 396-397.; Baier 01/2019)
Verwendungszweck:
Waage
Beschrieben in:
W. -D. Tempel und Steuer, H., „Eine römische Feinwaage mit Gewichten aus der Siedlung bei Groß Meckelsen, Ldkr. Rotenburg (W), Niedersachsen. Die Altsachsen im Spiegel der nationalen und internationalen Sachsenforschung“, Bd. 13. Isensee Verlag, Oldenburg, S. 395-426, 1999.
Beschrieben in:
„Hansestadt Bremen und Bundesland Niedersachsen. Corpus der römischen Funde im europäischen Barbaricum / Deutschland ; Bd. 4“. Habelt, Bonn, 2002. (S. 161 XXI-07-3/1.3)
Beschrieben in:
J. Bock, „Das Projekt Groß Meckelsen : ein Vorbericht“, Archäologische Berichte des Landkreises Rotenburg (Wümme), Bd. 19. Isensee, Oldenburg, S. 23-40, 2015.
- Keyword:
- Waage
Römische Kaiserzeit
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Weitere Informationen
Administrative Daten
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