
Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)
Rechteinhaber: Kreisarchäologie Rotenburg (Wümme)
Zwiebelknopffibel
Allgemein
- Kategorie:
- Archäologie
- Creation date:
- Völkerwanderungszeit
- Fundort:
- Barchel (Oerel, Geestequelle, Rotenburg (Wümme), Niedersachsen)
- Material / Technik:
- Buntmetall
- Scope:
- Länge: 7,5 cm
Breite: 4,8 cm
Gewicht: 50 g
Inhalt
- Information:
- Das Inventar des Brandgrabes 200 umfasste unter anderem eine Zwiebelknopffibel. Sie wurde unverbrannt mit in die Urne gegeben und befand sich in Randlage, direkt an der Gefäßwandung und auf dem Leichenbrand. Das massiv gegossene Stück besteht aus Bronze. Die Nadel liegt einzeln vor, was vermutlich damit zu erklären ist, dass die Einhängung leicht aufgebogen ist.
Im Schnitt weist der Querarm eine rechteckige Form auf, wohingegen die des Bügels leicht trapezförmig erscheint. Im Gegensatz zu den seitlichen zwiebelförmigen Abschlüssen,
ist der zentral angebrachte nicht mitgegossen, sondern aufgesetzt. Die Fibel verfügt über ein Röhrenscharnier, wobei das Material auf der Unterseite an mehreren Stellen Löcher aufweist, die durch Abnutzung oder Bodenlagerung zu erklären sind. Der Querarm der Fibel ist gerippt, wohingegen der Bügel mit paarweise angebrachten Querrillen dekoriert ist. Der Nadelhalter nimmt fast die gesamte Länge des Fibelfußes ein und weist auf beiden Seiten verschiedentlich angebrachte schräge Rillen auf. Auf der Oberseite der Fußpartie befindet sich Kreisgrubenverzierung, die auf beiden Seiten eine im Querschnitt dachförmig eingezogene Fläche umrahmt und in doppelten Paaren angeordnet ist.
Die römischen Zwiebelknopffibeln waren Rangabzeichen von Offizieren, Soldaten und Beamten, aber auch Ausweis von besonders privilegierten Personen. Im vorliegenden Kontext steht ihre Bedeutung im Bereich des römischen Militärs im Vordergrund. Es handelt sich hierbei um Mantelfibeln, die den
zugehörigen Soldatenmantel, das sogenannte Paludamentum, auf der rechten Schulter verschlossen haben. Die Trageweise sowie der militärische Kontext können aus zahlreichen spätrömischen Bildquellen, aber auch entsprechenden Befunden erschlossen werden. (Boes 2017)
Beschrieben in:
T. Schierl, Zu Scharnierarmfibeln und verwandten Formen beiderseits des spätantiken Limes. Typologische und historische Betrachtungen vor dem Hintergrund von Verbreitung und kulturgeschichtlicher Bedeutung. In: H.-U. Voß/N. Müller-Scheeßel (Hrsg.), Archäologie zwischen Römern und Barbaren. Zur Datierung und Verbreitung römischer Metallarbeiten des 2. und 3. Jahrhunderts n. Chr. im Reich und im Barbaricum - ausgewählte Beispiele (Gefäße, Fibeln, Bestandteile militärischer Ausrüstung, Kleingerät, Münzen). Internationales Kolloquium Frankfurt am Main, 19.-22.März 2009. Kolloquien zur Vor- und Frühgeschichte 22 (Bonn 2016) 529–579. (Fundliste 3.Nr. 16)
Beschrieben in:
„Hansestadt Bremen und Bundesland Niedersachsen. Corpus der römischen Funde im europäischen Barbaricum / Deutschland ; Bd. 4“. Habelt, Bonn, 2002. (S. 162 XXI-07-6/1.1)
Weitere Informationen
Administrative Daten
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