
Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0)
Rechteinhaber: Städtisches Museum Göttingen
Anna Selbdritt
Allgemein
- Kategorie:
- Skulptur
- Datierung:
- Um 1520
- Material / Technik:
- Farbfassung auf Kreidegrundierung auf Holz; Holzschnitzerei
- Maße / Umfang:
- 71 cm hoch
Inhalt
- Beschreibung:
- Die Skulptur ist vollrund gearbeitet. Die Finger der rechten Hand Christi sind verloren. Die Hände der Maria sind ergänzt. Aus der Plinthe ist vorne ein großes Stück ausgebrochen. Die ältere Fassung ist durch unsachgemäße Freilegung auf eine untere Schicht der Fassung berieben, bzw. gedünnt worden: Das Inkarnat ist überwiegend grundierungssichtig. Annas Haube ist weiß, jedoch stark berieben. Ihr Gewand ist blau die Borte überwiegend holzsichtig. Annas Mantel ist rot, die Farbfassung auf dem Umschlag ist verloren. Das Mariengewand ist blau, ihre Haare sind braun. Die Plinthe ist grün.Anna steht auf einer annähernd runden Plinthe. Sie trägt ein eng anliegendes Gewand mit einem runden Ausschnitt. Von den Schultern ausgehend liegt darüber ein Mantel, der bis auf die Plinthe herabfällt. Der Mantel ist von rechts her über den Leib genommen und wird vom linken Arm an die Hüfte gedrückt. Seine langen, geschwungenen Schrägfalten unterstreichen den angedeuteten S-Schwung der Figur. Annas Haupt ist in eine große Haube mit steifem Rand gehüllt, die das Haar vollständig bedeckt. (Sie ist die typische Haube der verheirateten Frauen der Dürerzeit).Ein schwach ausgebildetes Doppelkinn leitet zu einem sehr kräftigen Hals über. Anna belastet das linke Bein. Über dem rechten Spielbein, das im Knie vorn abknickt, hält sie den nackten Christusknaben am rechten Bein, das er nahezu horizontal angewinkelt hält. Seine linke Hand hat er zum Redegestus erhoben. Das lächelnde Christuskind hat einen runden Kopf, dessen Kalotte von einer unsymmetrisch angelegten Haarschicht bedeckt ist. Er hat eine breite Nase und einen Mund mit Grübchen. Maria trägt ein langärmeliges Gewand. Von ihrem Kopf fallen die Haare bis auf ihre Hüften herab. Ihr Gesicht hat eine leicht gerundete Stirn. Die Augenpartie weicht nur wenig im Gesicht zurück. Ihre Nase ist breit und sie hat einen kleinen Mund. Lächelnd erhebt sie anbetend die Hände zum Christuskind.
Der Bildtypus "Anna Selbdritt" beinhaltet die Wiedergabe Annas in einer Gruppe, in der sie zu dritt sind: Neben der heiligen Anna, noch die meist als Mädchen dargestellte Maria und das Jesuskind. Die Figurengruppe ging aus dem mittelalterlichen Annenkult hervor. Das Bild steht in einem engen Zusammenhang mit dem theologischen Streit um die Unbefleckte Empfängnis Mariae, in dessen Verlauf der Mutter Anna eine wachsende Bedeutung zukam. Die Verwendung des Pronomens "selb" mit einer Ordinalzahl ist heute ungebräuchlich. Hier bedeutet "selbdritt": in einer Abfolge der/die dritte.
Literatur:
B. Crome, Städtisches Museum 1, Führer durch die Altertumssammlung, Göttingen 1919, S. 28. - Lucy von Weiher, Städtisches Museum Göttingen, Führer durch die Abteilung Kirchliche Kunst 1, Die Werke des Mittelalters bis zum Ende der Reformationszeit, Göttingen o. J. (1957), S. 18, 20. - J. u. W. Grimm, Deutsches Wörterbuch 10.1. Leipzig 1905, Sp. 423-428.
B. Crome, Städtisches Museum 1, Führer durch die Altertumssammlung, Göttingen 1919, S. 27. - S. Salzmann, Städtisches Museum Göttingen, Führer durch die Abteilung Kirchliche Kunst, Heft 2, Die Werke der Neuzeit bis zum Ende des Rokoko, Göttingen o. J., S. 23, 24 u. 26.
- Schlagwort:
- Skulptur
Weitere Informationen
Administrative Daten
- Lizenz der Metadaten:
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- Lizenz der Digitalisate:
- Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0)