Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0)
Rechteinhaber: Städtisches Museum Göttingen
Flügelretabel aus Berlingerode
Allgemein
- Kategorie:
- Skulptur
- Creation date:
- Um 1470
- Material / Technik:
- Farbfassung mit Blattmetallauflagen auf Kreidegrund auf Holz; Holzschnitzerei
- Scope:
- 180 cm hoch, 400 cm breit
Inhalt
- Information:
- Es handelt sich um einen einfach wandelbaren Flügelaltar. Die Feiertagseite ist mit geschnitzten Skulpturen ausgestattet, in der Schreinmitte Maria im Typus einer Schutzmantelmadonna, flankiert von je zwei Heiligen in zwei Ordnungen links und rechts davon (Cosmas und Damian oben, Elisabeth und Maria Magdalena unten). Die Feiertagseite der Flügel ist durch jeweils zwei Ordnungen dreier (heiliger) Apostel gekennzeichnet. Schreinhintergrund und Hintergrund der Feiertagseiten der Flügel sind mit graviertem Goldgrund verziert. Die unterste Zone von Schrein und Flügeln ist durch durchbrochenes Maßwerk ausgezeichnet. Oberhalb der Figuren befindet sich einfach gehaltenes Schleierwerk mit Eselsrückenbogen. Die Standfläche für die Figuren ist nach vorn durch Zinnenband abgeschlossen.Die Madonna in der vertieften Mittelnische wird vor allen übrigen Figuren durch ihre Größe und den bekrönenden Baldachin als Hauptfigur betont. Ihren Mantel hat sie schützend wie einen Vorhang hinter den Personen zu ihren Füßen ausgebreitet: In flachem Relief sind rechts von ihr die Vertreter des geistlichen und links die des weltlichen Standes dargestellt (Es handelt sich um den Typus der Schutzmantelmadonna). Die Muttergottes ist frontal aufgefasst, der Kopf nach links gewendet. Sie trägt ein gegürtetes Kleid, das in überwiegend parallelen Falten bodenlang herabfällt und zu ihren Füßen Staufalten ausbildet. Mit dem Fuß des vorgestellten rechten Spielbeines tritt sie auf einen männlichen orientalischen Kopf (Symbol für das Böse). Ihr Kopf ist bekrönt, das breite Gesicht wird von welligem Haar hinterfangen, das in einzelnen in Wellen beschnitzten Strähnen hüftlang herabfällt. Die Hände hat sie vor dem Körper zu einem zugleich segnenden und schützenden Gestus erhobenen.Die Apostelfiguren sind halbreliefartig gebildet und stehen auf kleinen, halb-ovalen, gebuckelten Plinthen.Folgende Figuren (alle Angaben für die Apostel vom Betrachter aus gesehen von links nach rechts) sind zu sehen: im rechten Flügel oben Petrus, Johannes und Jacobus der Ältere, unten Andreas, Philippus und Thomas; die Apostelfolge ist wahrscheinlich im linken Flügel weitergeführt, die Attribute jedoch später ergänzt: oben stehen Bartholomäus (mit Messer), Matthäus, und wohl Jakobus d. J. (hier mit Beil, sonst mit Walkerstange), unten links Judas Thadäus (mit Keule) und Simon Zelotes (mit Säge) in der Mitte, daneben ein weiterer Apostel im Mönchsornat. Die Malerei auf den Außenflügeln ist fragmenthaft erhalten, auf dem rechten Flügel die Anbetung der Könige, auf dem linken die Geburt Christi.
Literatur:
B. Crome, Städtisches Museum 1, Führer durch die Altertumssammlung, Göttingen 1919, S. 27. - S. Salzmann, Städtisches Museum Göttingen, Führer durch die Abteilung Kirchliche Kunst, Heft 2, Die Werke der Neuzeit bis zum Ende des Rokoko, Göttingen o. J., S. 23, 24 u. 26.
B. Crome, Städtisches Museum 1, Führer durch die Altertumssammlung, Göttingen 1919, S. 26. - L. von Weiher, Städtisches Museum Göttingen, Führer durch die Abteilung Kirchliche Kunst 1, Die Werke des Mittelalters bis zum Ende der Reformationszeit, Göttingen o. J. (1957), S. 15, 16 u. 19. - M. Hauff, Altarschrein aus Berlingerode (Art.), in: Kirchliche Kunst im Eichsfeld, Sonderausgabe des Jahrbuches Eichsfeld, Hrsg.: Verein für Eichsfeldische Heimatkunde; Heimatverein Goldene Mark, Duderstadt 1997, S. 207.
- Keyword:
- Flügelaltar
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- Lizenz der Digitalisate:
- Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0)