Schachspielbrett Herzog Augusts d.J.
Allgemein
- Kategorie:
- Kunsthandwerk
- Persons:
- Ulrich Baumgärtner
- Creation date:
- um 1615
- Entstehungsort:
- Augsburg
- Material / Technik:
- Ebenholz, Palisander, gefärbtes Holz, Elfenbein, graviertes Silber, Perlmutter
- Scope:
- Höhe 48 cm, Breite 38 cm
Inhalt
- Information:
- In der Augsburger Baumgärtner-Werkstatt wurde im Auftrag Herzog Augusts d.J., einem begeisterten Schachspieler und -theoretiker, eine große Ebenholzkassette angefertigt, die mehrere Spiele enthielt. Neben einem weiteren Spielbrett hat sich davon das kastenförmige Schachspielbrett erhalten, dessen zweigeteilte Rückseite ein Dame- und ein Gänsespielbrett sowie in deren Zwickeln die Felder des Turmspiels zeigt. Die hellen Elfenbeinfelder des Schachspielbrettes zieren gravierte und geschwärzte humoristische Figuren- und Tierszenen aus dem Themenbereich der Fabeln und der "Verkehrten Welt", bei deren Gestaltung unter anderem Vorlagen von Lucas Kilian Verwendung fanden. Die Silbergravuren der erhöhten Randeinfassung sind dagegen vermutlich an Zeichnungen von Johann Matthias Kager orientiert und zeigen in den Ecken die Personifikationen der seinerzeit bekannten vier Erdteile sowie Darstellungen der Vier Elemente in Form von Triumphzügen. Die mit Samt ausgeschlagenen Fächer im Rahmen des Spielbretts waren für die Aufnahme der zugehörigen, von Christoph Angermair in Elfenbein und Serpentin gestalteten Schachfiguren sowie weiterer Spielsteine bestimmt.
Literatur:
Ausst.-Kat. Spielen. Zwischen Rausch und Regel, Deutsches Hygiene-Museum Dresden 2005, S. 97, 163. Ausst.-Kat. Weltenharmonie. Die Kunstkammer und die Ordnung des Wissens, Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig 2000, S. 259f, Kat.-Nr. 312. Alfred Walz in: Jochen Luckhardt (Hrsg.), Herzog Anton Ulrich-Museum. Die Sammlung, München/Berlin 1993, S. 73. Alfred Walz in: Jochen Luckhardt (Hrsg.), Kurzführer Herzog Anton Ulrich-Museum, Braunschweig 1991, S. 65. Ausst.-Kat. Sammler Fürst Gelehrter. Herzog August zu Braunschweig und Lüneburg 1579-1666, hrsg. von Paul Raabe, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel 1979, S. 178f, Nr. 361. Michael D. Grünwald, Christoph Angermair. Studien zu Leben und Werk des Elfenbeinschnitzers und Bildhauers, München/Zürich 1975, S. 26ff. Hans und Siegfried Wichmann, Schach. Ursprung und Wandlung der Spielfigur seit zwölf Jahrhunderten, München 1960, S. 305, Nr. 103. Hellmuth Bethe, Das Hainhofer-Spielbrett in Hamburg und seine Verwandten, in: Festschrift für Erich Meyer zum 60. Geburtstag am 29.10.1957. Studien zu Werken in den Sammlungen des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg, Hamburg 1959, S. 183-190, S. 187ff.
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