Gefasster Kokosnussbecher mit Deckel
Allgemein
- Kategorie:
- Kunsthandwerk
- Datierung:
- Ende 17. Jahrhundert
- Entstehungsort:
- Deutschland
- Material / Technik:
- geschnitzte Kokosnuss, vergoldetes Silber
- Maße / Umfang:
- Höhe 15 cm, Durchmesser der Nuss 8,5 cm
Inhalt
- Beschreibung:
- Schon wenige Jahre nach dem Ereignis wurde hier, wie es scheint, auf dem exotischen Material der Kokosnuss in umlaufendem Relief die Belagerung Wiens durch die Türken im Jahre 1683 wiedergegeben. Vier größere Reiterfiguren, mehrere Zelte und eine große Anzahl von türkischen Soldaten der Fußtruppe veranschaulichen die Belagerung der namentlich bezeichneten Stadt. Recht genau beschreibt das Inventar der herzoglichen Sammlung das Gefäß: "Ein Becher von Cocusnuß worauf die von den Türken unternommene Belagerung der Stadt Wien in erhobener Arbeit geschnitzet ist. Deckel und Einfassung nebst der Knöpfen, worauf das Gefäß ruhet, sind von Silber und verguldet." Die genannte Montierung steht auf drei Kugelfüßen, von denen kordelartig gedrehte Spangen zum Lippenrand des Gefäßes aufsteigen, der mit stilisierten Blumen und Landschaftsmedaillons geschmückt ist. Der von einem Kugelknauf bekrönte metallene Deckel zeigt zwischen delphingesichtigen Maskarons drei querovale Medaillons mit bacchusähnlichen Figuren.
Literatur:
Ausst.-Kat. Weltenharmonie. Die Kunstkammer und die Ordnung des Wissens, Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig 2000, S. 35, Kat.-Nr. 13. Rudolf-Alexander Schütte, Die Kostbarkeiten der Renaissance und des Barock. Pretiosa und allerley Kunstsachen aus den Kunst- und Raritätenkammern der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg aus dem Hause Wolfenbüttel, Sammlungskataloge des Herzog Anton Ulrich-Museums, Bd. 6, Braunschweig 1997, S. 201, Nr. 202. Rolf Fritz, Die Gefässe aus Kokosnuss in Mitteleuropa 1250-1800, Mainz 1983, S. 123, Nr. 217.
- Schlagwort:
- Deckelgefäß
Kostbarkeiten
Weitere Informationen
Administrative Daten
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